Ein Mineralstoffmangel ist tatsächlich häufiger als du denkst – und das obwohl wir in einer Industrienation leben.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Unsere Lebensmittel enthalten immer weniger Mineralstoffe, dadurch, dass die Böden immer ausgelaugter werden. Wir ernähren uns zu häufig von sogenannten “convenient foods” – also stark verarbeitete, sehr nährstoffarme Lebensmittel. PLUS, wir haben heutzutage einen viel höheren Bedarf an Mineralstoffen. z.B. durch eine immer höhere Giftstoffbelastung in unserem Alltag und Stress – unser täglicher Begleiter gerade bei unerfülltem KiWu. Gehörst du zu den Leidtragenden, die eine Autoimmunerkrankung haben wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Hashimoto’s? Oder Reizdarm, Endometriose, Übergewicht oder PCOS. Auch dann ist dein Mineralstoffbedarf teilweise sehr stark erhöht.
Übrigens gilt all dieses genauso für Männer mit einer verminderten Spermienqualität. Zahlreiche Studien belegen den engen Zusammenhang zwischen einem Mineralstoffmangel und der Qualität der Spermien (ausgenommen Eisen).
1) Zink – der Allrounder – nicht nur für dein Immunsystem
Hast du weiße Streifen oder Flecken in den Fingernägeln? Dann solltest du auf jeden Fall weiterlesen, denn dieses ist ein sehr typisches Anzeichen für Zinkmangel. Aber auch ohne auffällige Fingernägel liegt sehr häufig ein Mangel vor.
Du kennst Zink wahrscheinlich aus der Werbung gegen Grippe und Infekte. Tatsächlich hilft es deinem Immunsystem bestens auf die Sprünge. Aber es ist auch für eine große Anzahl an anderen Prozessen in deinem Körper wichtig.
Eine Schlüsselfunktion hat Zink bei der Produktion neuer Zellen und der Zellteilung. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, warum Frauen mit einem niedrigen Zink-Level länger brauchen, schwanger zu werden. Ganz speziell braucht dein Körper Zink für die Eizellreifung (Differenzierung der Zellen) und die Entwicklung des Embryos – gerade in der frühen Phase. Außerdem reduziert es die Gefahr von einem Leberstau (Schwangerschaftsvergiftung/Präeklampsie) erheblich.
Welche Nahrungsmittel sind besonders reich an Zink? Austern, Rindfleisch, Hähnchenkeulen, Tofu, Schweinekoteletts, Kürbiskerne, Linsen, Joghurt, Haferflocken und Shiitake Pilze
2) Eisen – das Mineral des Lebens ….
…. Und deshalb ist es nicht verwunderlich, warum es so wichtig für die Entstehung einer gesunden Schwangerschaft – eines neuen Lebens- ist. Studien zeigen, dass Frauen mit Eisenmangel ein 60% größeres Risiko haben kinderlos zu bleiben.
Dein Körper braucht Eisen, um rote Blutkörperchen zu bilden. Ohne diese können wir nicht leben. Wenn aber zu wenig Eisen da ist, bedeutet das Stress für deinen Körper mit der Folge, dass deine Beckenorgane weniger durchblutet werden, deine Gebärmutterschleimhaut sich nicht optimal aufbauen kann und nicht genügend Bausteine für die Produktion deiner Hormone da sind. Darüber hinaus kann unter Eisenmangel dine Schilddrüse nicht richtig funktionieren, was wiederum auch einen schlechten Einfluss auf deine Fruchtbarkeit hat.
Die Typischen Anzeichen und Risikofaktoren für zu wenig Eisen im Blut sind die folgenden:
- Ist deine Periode länger als 5 Tage oder in den ersten Tagen sehr stark?
- Ernährst du dich vegan, vegetarisch oder isst du selten rotes Fleisch?
- Hast du oft Verdauungsbeschwerden,
- Bist häufig müde, dir wird leicht schwindelig oder hast du dunkle Ringe unter den Augen?
- Deine Haare und Nägel sind brüchig
- Du weißt, dass deine Schilddrüse nicht so ganz rund läuft?
All diese Dinge (einzeln oder in Kombination) können Anzeichen für einen Eisenmangel sein, den du unbedingt abchecken lassen solltest.
Die besten Quellen für Eisen sind (leider) tierischer Herkunft (rotes Fleisch), da unser Körper diese besser absorbieren und verarbeiten kann. Aber auch Krustentiere, dunkelgrünes Blattgemüse, weiße Bohnen, rohe Schokolade (Kakao Nibs), Quinoa, Champignons und Kürbiskerne sind gute Lieferanten. Achte darauf, sie immer mit Vitamin C zu verzehren, da sich die Aufnahme dadurch stark verbessert.
3) Magnesium – keep calm, carry on and get pregnant
Schön, wenn das so einfach wäre!
Neben dem Faktor, dass Magnesium- Mangel insgesamt mit einem schlechten Fruchtbarkeits-Outcome verbunden ist, brauchst du dieses Mineral für mehr als 250 Prozesse in deinem Körper. Unter Anderem für die Energiegewinnung und den Abbau deiner Neurotransmitter. Darum hilft dir Magnesium in dieser stressigen Zeit besser runterzukommen, besser zu schlafen und nicht ganz so das Gefühl zu haben, jedem gleich an die Gurgel springen zu wollen.
Zusätzlich zu diesen schönen Nebeneffekten, ist Magnesium wichtig für den Blutfluss zur Gebärmutter (Schleimhautaufbau & Einnistung) und der Eizellenqualität. Hast du Probleme mit zu niedrigen Progesteronwerten bzw einer zu kurzen Lutealphase oder wiederholten frühen Fehlgeburten? Dann ist Magnesium dein idealer Helfer (zusammen mit Vitamin C).
Da ca. 75% der Menschen in der EU einen Mangel an Magnesium haben, ist es wichtig, möglichst viele Nahrungsmittel, die reich an Magnesium sind, auf deinen Speiseplan zu packen. Dazu gehören: Dunkelgrünes Blattgemüse, Nüsse/Samen insbesondere Kürbiskerne, Limabohnen, Thunfisch, Vollkornreis, Mandeln, rohe Schokolade (Kakao Nibs), Avocados, Bananen, Natur-Joghurt
4) Selen – der Beschützer deiner Eizellen (befruchtet & unbefruchtet)
Eigentlich bekommen wir genügend Selen über unsere Nahrung, aber wenn du schon länger versuchst schwanger zu werden, bzw immer wieder Fehlgeburten hast, solltest du dieses Mineral auf jeden Fall abchecken lassen.
Selen ist tatsächlich so etwas wie ein Beschützer. Und zwar durch die Fähigkeit, freie Radikale – welche die Eizellen potentiell schädigen – abzufangen und zu neutralisieren. Diese Beschützer-Funktion ist besonders wichtig in den letzten Tagen der Eizellreifung, nach dem Eisprung auf dem Weg zur Gebärmutter und auch während der Einnistung. Außerdem wirkt es unterstützend auf den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Weiterhin brauchst du Selen für die Produktion von Östrogen und Progesteron, für das Schilddrüsenhormon T4 UND es ist auch ganz wichtig für deine Laune! Wahrscheinlich bist du sowieso zur Zeit schlechter gelaunt und hast eher eine “dünne Haut”, aber wenn du das Gefühl hast, dass du mit leichten bis mittelschweren Depressionen zu kämpfen hast, dann solltest du auf jeden Fall deinen Selenspiegel abchecken lassen (+ Magnesium).
Wir kannst du herausfinden, ob du einen Mineralstoffmangel hast?
Die beste Möglichkeit ist dich testen zu lassen. Allerdings ist das – bis auf Eisen – nicht ganz so trivial, wie du dir vielleicht vorstellst.
Eisen kannst du (am Besten immer zusammen mit einem großen Blutbild + Ferritin) bei deinem Hausarzt testen lassen. Bei den anderen drei Mineralstoffen ist es ganz wichtig, das Gehalt im Vollblut zu bestimmen. Nicht alle Ärzte bieten das an und du solltest dich vorher schlau machen, ob das möglich ist. Außerdem gibt es sehr gute Laboratorien, bei denen du selber die Test bestellen kannst und somit genau weißt, was getestet wird. In diesem Fall brauchst du lediglich eine Abnahmestelle für die Blutprobe bei dir vor Ort.
Brauchst du Hilfe bei der Analyse oder Interpretation deiner Blutwerte? Dann buche dir gerne ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir und wir können herausfinden, wie ich dir weiterhelfen kann.