Carola Kissel

Als Kind wollte ich irgendetwas werden, was im weitesten Sinne mit der Natur zu tun hat. Entweder Landwirtin oder Tierärztin. Auf den ersten Blick hat beides wenig Parallelen zu dem was ich heute mache, doch wenn man genauer hinschaut hat mich mein Werdegang stark geprägt und mir eine ideale Grundlage und eine Wissensbasis geschaffen, die ich heute nicht missen möchte. Möchtest du mehr darüber erfahren? Dann ließ weiter…. 

Mitte der 70er Jahre: Ich werde von meinen Eltern als Säugling adoptiert..

..und wachse mit meinen 3 Geschwistern auf einem Bauernhof in NRW auf. Der Grundstein für meine Verbundenheit zur Natur, Tieren und wahrscheinlich auch den Naturwissenschaften, ist gelegt. 

Die 80er Jahre: Meine Mutter rät mir Köchin zu werden

da man dafür kein Abitur braucht und ich viele leckere Sachen koche. Ich bin nur gut in den Fächern die mir Spaß machen. Ich kämpfe mit der Schule, habe mir aber in den Kopf gesetzt Tiermedizin zu studieren. Ab der Oberstufe wird es leichter, da ich Fächer (ab)wählen kann und mir meine Passion für Naturwissenschaften (und eine gewisse Reife) dann doch ein recht gutes Abitur beschert. 

Die 90er Jahre: Ich will Pferdetierärztin werden, und nur das!

Das Tiermedizinstudium ist hart. Wir lernen Unmengen an Fakten auswendig. Nicht nur für eine „Tierart“ wie in der Humanmediziner, sondern gleich für 6 verschiedene Tierarten. Schon jetzt macht mir das Herleiten von Zusammenhängen und die Detektivarbeit, die ein guter Tierarzt braucht (die Tiere können ja nicht reden!), super viel Spaß. Und nur so ist das Studium überhaupt zu schaffen. Es folgen die Approbation und Promotion und ich darf mich Dr. med. Vet nennen! 

Die 00er Jahre: Pharmaindustrie? Echt jetzt? 

Nach mehreren Jahren Arbeit als Assistenzärztin in einer Pferdeklinik bekomme ich eigentlich mehr durch Zufall ein Jobangebot von einem großen deutschen Pharmaunternehmen in der Tiergesundheitssparte. Will ich das wirklich? Die ständigen Nacht- und Wochenenddienste und die „Unplanbarkeit“ des Tierärztelebens mit Notfällen und Co, fangen (jetzt) schon an zu zehren und ich frage mich wie ich jemals Job und Kinder unter einen Hut bringen könnte. Meine jugendliche Neugier und Tatendrang überwiegt und ich fange tatsächlich in der Pharmaindustrie im Bereich Impfstoffentwicklung an zu arbeiten. 

Die zweite Hälfte der 00er Jahre: ‚JetSet‘

Die nächsten Jahre sind bestimmt von Karriere. Für meinen Job verbringe ich viel Zeit in verschiedenen Ländern und vor allem Flughäfen, Flugzeugen und Meetingräumen. Eine 80-90 Stunden Woche ist nichts. Ich wechsle in die Abteilung Global Marketing, mache an den Wochenenden meinen Master in Marketing und lerne meinen Mann kennen. Da die „Uhr schon recht laut tickt“ möchten wir gerne lieber früher als später eine Familie gründen. 

2009: Warum hat mir keiner gesagt, dass schwanger sein und einen Säugling haben ein Albtraum ist?

 Schwanger werden ist kein Problem, aber die Schwangerschaft als solche ist für mich die Hölle. Ich vertrage viele Lebensmittel nicht mehr und habe extreme Wassereinlagerungen. So, dass ich im 6. Monat aussehe wie ein Preisboxer. Ich fühle mich schrecklich, aber meine Ärztin sagt das sei normal, ich solle die Zähne zusammen beißen. Es gibt Komplikationen bei der Geburt und meine Tochter ist ein absolutes „Schreibaby“. Die ersten 6 Monate verbringt sie Tag und Nacht im Tragetuch. Ich komme nicht wieder auf die Füße, bin deprimiert, suche nach meiner neuen Identität als Mutter und kann sie nicht so recht finden. 

2010: Work-Life-Family-Balance? Was ist das?  

Nach 9 Monaten Elternzeit fange ich wieder an zu arbeiten. Während meiner Elternzeit wurde ich sogar befördert und jetzt will ich allen zeigen, dass ich den neuen Anforderungen auch mit Kind gewachsen bin. Ich sitze zwischen den Stühlen, habe das Gefühl nichts 100%ig machen zu können. Weder meine Rolle als Mutter, noch im Job. Wenn meine Tochter im Bett ist, arbeite ich weiter. Oft bis nach Mitternacht. Wie lange geht das gut? 

Frühjahr 2011: Ich möchte eine „richtige Familie“

Trotz des ganzen Stresses möchte ich noch ein Kind. Ich fühle, dass die Familie nur komplett ist mit einem zweiten Kind. Rational kann ich es nicht erklären, aber dieses Gefühl ist klar und deutlich da. Auch dieses Mal ist das schwanger werden kein Problem. Die Schwangerschaft muss aber leider in der 8ten Woche aufgrund einer Eileiterschwangerschaft beendet werden. 

Herbst 2011: Kinderwunsch 2.0

Mein Mann wird in die USA versetzt und ich muss meinen Job aufgeben. Lange hätte ich sowieso nicht mehr durchgehalten. Aber von 220 km/h auf 0 ist eine riesige Umstellung und stürzt mich in die nächste Identitätskrise. Dazu kommt noch ein fremdes Land, genauer gesagt der konservative mittlere Westen der USA, gefühlt alleine mit meiner 2-jährigen Tochter. Ich bekomme eine chronische Bronchitis, will am liebsten den ganzen Tag schlafen, fühle mich schon mit Kleinigkeiten überfordert. 

Mein Arzt sagt, es gäbe keine Auffälligkeiten bei mir und ich sei topfit und auch das örtliche Kinderwunschzentrum kann mir keine weitere Schwangerschaft herbeizaubern. Auch an meiner wunderbaren Tochter geht das ganze nicht spurlos vorbei. Sie hat ständig einen riesigen Blähbauch und Bauchschmerzen, ist müde, antriebslos, unglücklich. Der Kinderarzt kann nichts finden. 

2013: Die richtige Ernährung = Schlüssel zum Baby? 

Unsere australischen Nachbarn bekommen Besuch aus der Heimat – eine Ernährungsexpertin! Ich dachte bis zu diesem Zeitpunkt, dass ich mich recht gut ernähren würde. Das war aber weit gefehlt. Sie erzählt mir von dem Konzept der „Funktional Medicine und Nutrition“ und wie verschiedene Lifestyle und Ernährungsweisen unsere Fruchtbarkeit und Gesundheit beeinflussen können. Ich bin angefixt! Ein Termin bei einem Functional Medicine Arzt ist im Kalender und ich fange an mich in das Thema einzulesen. 

2013-2015: Besserung? Ja! – weiteres Studium? Ja! – Baby? Nein! 

Ich stelle alles auf den Kopf – von meiner Ernährung über Pflegeprodukte, Stressmanagement, Schlaf, Art der Bewegung etc. Mir geht es immer besser, ich habe wieder mehr Energie, mein Kopf ist klarer und die Welt sieht wieder freundlicher aus. Auch bei meiner Tochter, die nun Patientin bei einem Functional Medicine Kinderarzt ist. Feuer und Flamme für diese Herangehensweise verschlinge ich Bücher und Publikationen und da ich nicht nur gerne wieder etwas für meine Gehirnzellen machen möchte, sondern auch mehr zu dem Thema lernen möchte, schreibe ich mich für ein Masterprogramm „Nutrition and Integrative Health“ an der Maryland University ein. Ich schaue nach Ansätzen, die die Fruchtbarkeit verbessern können, finde viele, die fundiert sind und Sinn machen. Nur eines fehlt: eine Schwangerschaft. Diagnose? Idiopathische sekundäre Unfruchtbarkeit. Auf Deutsch: keiner weiß, woran es liegt. Alles ist o.b.B, ohne besonderen Befund. Nach 3 IVF’s und Wechsel in eine der angesehensten KiWu Kliniken der USA, machen mir die Ärzte wenig Hoffnung. 

Anfang 2015: Eizellspende – der letzte Strohalm nach dem ich greife

Ich bin am Ende meiner Kräfte, fühle mich machtlos, tief traurig. So unvollkommen ohne mein zweites Kind. Ich fühle mich alleine, unverstanden. Würde so gerne jemanden zum Reden haben der mich versteht. Der nachvollziehen kann was ich durchmache. Meine Familie leidet. Ich fühle mich schuldig. Aber ich kämpfe. Bisher habe ich mit viel Disziplin und Ehrgeiz alles geschafft was ich wollte. Ich fühle mich nicht mehr wie eine Frau, sondern wie eine Maschine die mit (viel zu) vielen Hormonspritzen zum Ziel getrieben wird. Aber wir wollen noch einen Versuch wagen: eine Eizellspende. Zur gleichen Zeit reift der Gedanke einer Adoption, falls es mit der Eizellspende nicht klappt. 

Zur gleichen Zeit: Projekt Adoption

die Eizellspende war nicht erfolgreich, aber der Gedanke einer Adoption hat immer mehr Form angenommen und macht den Rückschlag erträglicher. Und: Unser Expat-Visum erlaubt es uns glücklicherweise in den USA zu adoptieren. Fortbildungen sind zu besuchen, wir müssen einen dicken DINA4 Ordner mit allen möglichen Dokumenten füllen und noch etliches mehr, damit wir uns überhaupt für eine Adoption qualifizieren. Zum Schluss geht alles viel schneller als erwartet und ich darf Weihnachten meinen so lang ersehnten Sohn in den Armen halten. 

Mitte 2018: Heimat, ich komme – und im Gepäck: Functional Nutrition! 

Ich schließe mein Studium ab und berate Kunden online. Hauptsächlich Frauen die hormonelle Probleme haben, Burn-Out etc. Dann kommt – früher als erwarten – der Rückzug nach Deutschland und ich fange an, mir Gedanken darüberzumachen, wie ich überhaupt meinen Ansatz in Deutschland bekannt machen kann. Denn wer sucht schon nach etwas, was er nicht kennt? Überschattet wird der Start meiner Selbstständigkeit in Deutschland durch die Pandemie. Die Zeit erlaubt mir aber auch innezuhalten, mir klar zu werden was ich wirklich mit meiner Arbeit erreichen möchte. Ich mache zwei weitere Coaching Ausbildungen (IWH und NESC) um weitere kraftvolle Tools in meine Arbeit einbinden zu können. 

Heute…… Heute schaue ich auf meinen nicht sehr gradlinigen Werdegang zurück, der auf den ersten Blick nicht viel mit meiner heutigen Passion zu tun hat. Dennoch erlaubt mir mein (tier)medizinisches Grundverständnis noch eine Schicht tiefer in viele medizinische Sachverhalte einzusteigen. Für dieses Wissen bin ich sehr dankbar. 

Heute möchte ich die Lücke füllen, die ich während meine Kinderwunsch-Jahre so schmerzlich gespürt habe. Jemanden zu haben der umfangreiches Fachwissen aber auch Verständnis für diese schwierige Zeit hat, der die moderne Reproduktionsmedizin nicht verteufelt, sondern Hand in Hand mit ihr arbeitet und offen für verschiedenen Ansätze ist.> 

Heute möchte ich Frauen zeigen, dass sie nicht alleine sind mit ihren Sorgen und Nöten, Ihnen einen sicheren Raum zum Zuhören bieten und genauso klarmachen, dass es ganz viele effektive Dinge gibt die sie selber proaktiv tun können, konkrete Lösungswege erarbeiten, um Ihrem Babywunsch ein ganzes Stück näherzukommen.

Heute denke ich, dass es mit meinem Wissen womöglich doch noch mit einer zweiten Schwangerschaft geklappt hätte. Aber es ist gut so wie es ist und ich möchte meinen Sohn niemals mehr missen.

Bist du neugierig geworden und möchtest du mehr über meine Arbeit erfahren? Dann ließ gerne meinen Blogartikel „Warum funktionelles Ernährungscoaching dich deinem Traum vom Baby ein ganzes Stück näher bringen kann  oder vereinbare ein kostenloses Gespräch mit mir um herauszufinden, ob ich dir weiterhelfen kann.

Interessierst du dich genauer für die Säulen & Tools meiner Arbeit? Hier findest du mehr Information. 

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